Klimaneutrale Kirche - 12/2023 Der grüne Newsletter für das Erzbistum Berlin (Nr. 3)
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Editorial
Das letzte halbe Jahr war stark geprägt von den Gesprächen in unterschiedlichen Zusammenhängen, wie wir als Erzbistum Berlin die Freisetzung von Treibhausgasen so schnell wie möglich auf Null reduzieren können. Die hohen Temperaturen in Deutschland in den Monaten September und Oktober zeigten erneut die Dramatik der Situation. Auch das Abschmelzen der Gletscher in den Alpen und auf Grönland ist von einer bisher nicht prognostizierten Schnelligkeit. Das letzte halbe Jahr war aber nicht nur durch Gespräche geprägt, sondern vor allem durch die Erarbeitung eines Klimaschutzplans für unser Erzbistum. Das Netzwerk Klimaneutrale Kirche und besonders die Redaktionsgruppe zum Klimaschutzplan 2040 haben hier eine hervorragende Arbeit geleistet. Allen Beteiligten möchte ich hierfür ganz herzlich danken.
Papst Franziskus wollte zur 28. UN-Klimakonferenz nach Dubai reisen und dort vor den anwesenden Staatschefs sprechen, was aus gesundheitlichen Gründen dann nicht möglich war. Anfang Oktober hat er in seinem Apostolischen Schreiben „Laudate Deum“ begründet, wie dringend uns die Klimakrise weltweit zwingt unser Handeln grundlegend zu ändern, um die Schöpfung zu bewahren. Papst Franziskus schließt das Apostolische Schreiben mit dem Satz: „‘Lobt Gott‘ ist der Name des Schreibens. Denn ein Mensch, der sich anmaßt, sich an die Stelle Gottes zu setzen, wird zur schlimmsten Gefahr für sich selbst.“
Die Arbeiten an dem Klimaschutzplan 2040 waren nicht nur notwendig, sie kommen jetzt auch zur rechten Zeit. Mitglieder des Sachausschusses und des Netzwerkes sind interessiert, über den Entwurf des Klimaschutzplans mit den Pfarreien ins Gespräch zu kommen. Bei Interesse melden Sie sich bitte in der Geschäftsstelle des Diözesanrates. Es betrifft uns alle und in Vorbereitung der Klimakonferenz ist deutlich geworden, dass das Zeitfenster zum Erreichen der Pariser Klimaziele immer enger wird.
Dr. Wolfgang Plehn Vorsitzender des Sachausschusses Laudato si‘ des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Berlin
Foto:©Susanne Kambor, UBA
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3. Netzwerktreffen
Das Netzwerk Klimaneutrale Kirche bringt Engagierte aus dem Erzbistum Berlin zusammen, die sich in ihren Gemeinden, Pfarreien, Verbänden und Einrichtungen für Klimaschutz und Treibhausneutraltiät einsetzen. Das nächste Treffen findet am Freitag, 19. Januar 2024 von 17:00 bis 19:00 Uhr im Erzbischöflichen Ordinariat statt. Eine Teilnahme ist vor Ort oder online möglich.
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Netzwerk „Klimaneutrale Kirche“ legt Klimaschutzplan 2040 vor
Das Netzwerk „Klimaneutrale Kirche“ des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Berlin hat am 15. November 2023 der Bistumsleitung den Entwurf des „Klimaschutzplans 2040“ vorgelegt. Der „Klimaschutzplan 2040“ ist das Ergebnis intensiver Diskussionen im Netzwerk und in einer zusätzlich vom Netzwerk eingerichteten, mit namhaften Experten besetzten Redaktionsgruppe.
In den ersten drei Kapiteln sind der wissenschaftliche Erkenntnisstand, der theologische Rahmen zum Erhalt der Schöpfung und die aktuelle Situation im Erzbistum beschrieben. Das vierte Kapitel ist das zentrale Kapitel des Klimaschutzplans und beinhaltet die erforderlichen Maßnahmen, um das Ziel des Klimaschutzplans 2040 zu erreichen. Der Klimaschutzplan 2040 enthält insgesamt 20 Maßnahmen, die sich an alle Pfarreien und Orte kirchlichen Lebens richten. Inzwischen haben viele Bistümer Klimaschutzkonzepte oder Klimaschutzpläne erarbeitet und verfolgen auf diesem Weg die notwendigen Schritte zur Vermeidung der Emissionen von Treibhausgasen. Damit werden die völkerrechtlich beschlossenen Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens umgesetzt.
Der Klimaschutzplan 2040 setzt das auf der Vollversammlung am 7. Mai 2022 vom Diözesanrat einstimmig beschlossene Eckpunktepapier „Erhaltenswerte Immobilien zukunftstauglich machen – Eckpunkte für ein Klimaschutzkonzept im Erzbistum Berlin“ um. Die baldige Veröffentlichung des Klimaschutzplans 2040 wird ein wichtiger Schritt im Erzbistum Berlin zur Umsetzung der Enzyklika Laudato si‘ und des Apostolischen Schreibens Laudate Deum sein.
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28. UN-Klimakonferenz in Dubai
Am 30. November 2023 hat in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) die 28. UN-Klimakonferenz COP28 begonnen. Gemeinsam appellieren der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Dr. Irme Stetter-Karp, die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, und der Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz, Bruder Andreas Murk OFMConv, an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, zusammen mit allen Menschen guten Willens Verantwortung zu übernehmen. In der am 28. November 2023 veröffentlichten gemeinsamen Erklärung betonen sie: „Das globale Gemeinwohl muss jetzt unsere oberste Priorität sein!“
Die Notwendigkeit einer verbindlichen Form der Energiewende betont die gemeinsame Erklärung ebenso wie eine angemessene finanzielle Ausstattung für die notwendigen Anpassungen zum Klimawandel. „Dabei sind wir alle in der Pflicht, die Schöpfung zu bewahren und unseren Planeten zu schützen. Die Natur darf nicht einfach als Mittel für unseren Wohlstand missbraucht werden. Letztlich sägen wir an dem Ast, auf dem wir selbst sitzen, wenn wir Natur und Klima bedenkenlos zerstören“, so der Appell.
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Papst in Dubai bei COP28
Papst Franziskus wollte zur 28. UN-Klimakonferenz (COP28) nach Dubai reisen. Aus gesundheitlichen Gründen konnte der Papst nicht reisen. Deshalb trug an seiner Stelle der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die Ansprache vor den Staats- und Regierungschefs vieler Länder dieser Erde vor. In der Ansprache appelliert er eindringlich: „Hören wir auf das Seufzen der Erde, hören wir auf den Schrei der Armen, hören wir auf die Hoffnungen der jungen Menschen und die Träume der Kinder! Wir haben eine große Verantwortung, nämlich dafür zu sorgen, dass ihnen nicht ihre Zukunft verwehrt wird.“
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Kirchen besser nicht heizen.
Jetzt beginnt der Winter. Dabei stellt sich in vielen Kirchgemeinden die Frage, wie halten wir es mit der Heizung der Kirche und was kostet die Heizung. Das Heizen besonders von großen Kirchen sollte, von Ausnahmen abgesehen, vermieden werden. Die Erwärmung großer Luftvolumina verbraucht große Mengen fossiler Energie, die zur Bewahrung der Schöpfung nicht verbrannt werden sollten. Stattdessen sind Sitzbankheizungen eine erprobte und energiesparende Lösung. Auch für die Organistinnen und Organisten gibt es einfache Lösungen (Wärmeinsel), die das Orgelspielen in der ungeheizten Kirche ermöglichen. Niedrige Temperaturen schaden der Orgel nicht. Die Luftfeuchtigkeit sollte allerdings beachtet werden. Soll der Raum nicht ganz auskühlen, ist eine niedrige Grundtemperatur zu empfehlen, zum Beispiel 6 bis 8 °C. Optimal für die Orgel ist eine gleichbleibende Grundtemperatur.
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Laudate Deum
Papst Franziskus am hat 4. Oktober 2023 das Apostolische Schreiben "Laudate Deum" veröffentlicht. Es ist eine eindringliche Mahnung an alle Menschen guten Willens, jetzt endlich die notwendigen Schritte zur Vermeidung einer Klimakatastrophe einzuleiten. Es verweist an vielen Stellen auf die Enzyklika "Laudato si‘".
In „Laudate Deum“ betont Papst Franziskus, dass die Klimakrise alle Menschen betreffe und deshalb die Beteiligung aller erfordere. „Aktionen von sogenannten ‚radikalisierten‘ Gruppen" haben seinen Worten zufolge eine Funktion: Sie füllen „eine Lücke in der Gesellschaft als Ganzer, die einen gesunden ‚Druck‘ ausüben müsste, denn es liegt an jeder Familie, zu bedenken, dass die Zukunft ihrer Kinder auf dem Spiel steht.“
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Appell "Klimaschutz: Wir sind bereit"
Auf Initiative von UKAMA, Caritas und der Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der deutschen Bistümer ist der Appell "Klimaschutz: Wir sind bereit" entstanden, der vom Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin mitgetragen wird. Er richtet sich an die Bundes- und Länderregierungen und die sie tragenden Parteien, auch und gerade in jenen Bundesländern, in denen dieses Jahr Wahlen stattfinden:
- „Sorgen Sie dafür, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Klimakatastrophe im Zentrum der Debatte stehen. Wir schaffen es nicht mehr, die 1,5-Grad Grenze einzuhalten. Lassen Sie uns umso entschiedener um jedes Zehntel Grad an Begrenzung kämpfen.
- Unterstützen Sie massiv die zeitnahe Einführung einer verbindlichen Energieeffizienz- und Wärmewende. (…)
- Der Gebäudebestand muss deutlich zügiger saniert werden, auskömmliche Förderprogramme für Wohn- und Nicht-Wohngebäude sind unabdingbar. (…)
- Intensivieren Sie die Mobilitätswende. Ein Tempolimit ist billig, sofort einführbar, erzeugt eine wichtige Signalwirkung und ist von einer breiten Mehrheit in der Bevölkerung gedeckt. Lenken Sie Subventionen in den Schienen-, Fuß- und Radverkehr, statt weiterhin Autos und Straßen zu fördern.
- Beschleunigen Sie die Agrar- und Ernährungswende. (…)
- Die Transformation zur Klimaneutralität muss ebenso soziale Gerechtigkeit befördern.“
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